Sich selbst akzeptieren - 5 Wege und Übungen
Body & Mind - 

Sich selbst akzeptieren: 5 Wege, mit Selbstzweifel & -kritik umzugehen

Hast du manchmal das Gefühl, nicht schön genug, erfolgreich genug oder beliebt genug zu sein? Damit wärst du nicht allein. Wie du mit Selbstzweifeln umgehen und dich selbst akzeptieren kannst, erfährst du hier.

 

Selbstoptimierung und Schönheitswahn hinterlassen Spuren

Öffne einmal Instagram oder TikTok. Was siehst du? Lauter schöne Menschen mit vermeintlich perfekten Körpern, Gesichtern und Leben, oder?

Wenn man diese jeden Tag auf seinem Smartphone sieht, ist es schwierig, sich nicht zu vergleichen. Mit der Zeit kann sich der Glaube formen, dass man aussehen sollte wie ein Model. Da überrascht es nicht, dass vor allem junge Menschen unzufrieden mit ihrem Körper sind.

Doch auch der gesellschaftliche Druck, das “Beste aus sich zu machen”, kann zu Selbstzweifeln führen. Es wird vermittelt, dass jeder sich ständig selbst optimieren sollte. Wenn jemand nicht erfolgreich ist, ist es demnach seine eigene Schuld.

Die Folge: Immer mehr Menschen sind überkritisch mit sich selbst. Sie haben das Gefühl, nicht richtig oder gut genug zu sein. Sie sind unsicher oder schämen sich für ihre “Fehler”.

Wie es leichter wird, sich selbst zu akzeptieren und mehr Selbstliebe zu entwickeln, dem gehen wir in diesem Artikel auf den Grund.

 

Was bedeutet es, sich selbst zu akzeptieren?

Selbstakzeptanz bedeutet, zu wissen: Ich bin ok so, wie ich bin. Es geht darum, deine Schwächen oder Fehler zuzulassen und anzunehmen. Dazu gehört auch, zu akzeptieren, wo du gerade im Leben stehst.

Für Schwächen und Fehler verurteilst du dich nicht, sondern kannst sie neutral oder wohlwollend betrachten. Denn sie gehören zu dir und machen dich zu dem einzigartigen Menschen, der du bist. 

Wenn du dich selbst akzeptierst, hast du nicht mehr das Gefühl, dich beweisen oder verstecken zu müssen. Du spürst, dass du gut genug bist - genauso wie du jetzt bist.

 

Selbstliebe stärken: Frau umarmt sich selbst

 

Akzeptanz heißt nicht, sich mit etwas abzufinden

Oft denkt man dann: Aber ich will mich ja nicht mit meinen Schwächen abfinden! 

Doch akzeptieren heißt nicht, dass du alles perfekt findest und nichts mehr ändern wirst. Tatsächlich musst du etwas sogar erst akzeptieren, bevor du es ändern kannst.

 

1. Was du von dir weg drückst, kannst du nicht bearbeiten

Klingt verrückt? Wenn du etwas nicht akzeptierst, drückst du es von dir weg. Du versteckst es auch vor dir selbst und kannst daher gar nicht daran arbeiten. Erst, wenn du es zulässt, kannst du das “Problem” angehen.

Je mehr du dich akzeptierst, desto mehr kannst du deine Eigenschaften so nutzen, dass selbst vermeintlich Schwächen zu Stärken werden.

 

2. Du kannst den Weg mehr genießen

Außerdem verursacht fehlende Selbstakzeptanz nur, dass du dein Glück aufschiebst. Wie oft hast du schon gedacht “Wenn ich XY habe/bin, dann bin ich glücklich”?

Zum Beispiel: “Erst wenn ich schlank bin, kann ich eine Freundin/einen Freund finden.” Oder: “Erst wenn ich so viel Geld verdiene, dann bin ich gut genug.”

Siehst du, wie sehr diese Gedanken einen davon abhalten, glücklich zu sein? Wenn du schon die Ausgangssituation akzeptierst, wärst du jetzt schon zufrieden. So handelst du aus einem positiven Gefühl heraus und nicht aus dem Gefühl von Unzulänglichkeit.

Du wirst dir weiterhin Ziele stecken und kannst den Weg zu deinem Ziel mehr genießen.

 

5 Übungen für mehr Selbstakzeptanz

Hier zeigen wir dir 5 verschiedene Wege, wie du deine Selbstakzeptanz und Selbstliebe stärken kannst. 

Selbstzweifel können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Außerdem verarbeiten Menschen Emotionen unterschiedlich. Probiere deshalb aus, welcher Weg für dich am besten funktioniert.

 

1. Die Ursachen erkennen und auflösen

Woher kommt überhaupt diese überkritische Stimme oder das Gefühl, nicht genug zu sein? Klar, Instagram und Co. spielen eine Rolle. Aber wenn es nicht tief unten schon einen inneren Zweifler gäbe, würden sie einfach abprallen. 

Meist kommt Selbstzweifel bereits aus der Kindheit. Vielleicht wurde man von den Eltern viel kritisiert, mit anderen verglichen oder wenig gelobt. Es wurde einem das Gefühl gegeben, nicht genug zu sein oder „alles falsch zu machen“.

Diese Erfahrungen formen tief sitzende Glaubenssätze. Das sind innere Überzeugungen, die zum Beispiel sagen: „Ich bin nicht genug.“ „Ich darf keine Fehler machen.“ Oder: „Ich muss schön sein, um geliebt zu werden.“ Sie wirken im Unterbewusstsein und beeinflussen, wie wir denken, fühlen und uns verhalten.

Wenn man diese Ursachen und Glaubenssätze erkennt, kann man sie auflösen. So löst man die Wurzel des Selbstwert-Problems und kann sich selbst leichter akzeptieren.

So geht’s:

Mehr über Glaubenssätze und wie du sie auflösen kannst, erfährst du in dieser Podcast-Folge:

 2. Meditieren

Zugegeben, Meditation wird nicht von heute auf morgen dein Leben verändern. Aber wenn du dabei bleibst, ist es ein absoluter Game Changer

Meditieren hilft, mehr innere Ruhe zu entwickeln, sich besser zu konzentrieren und klarer im Geist zu werden. 

Aber auch - und das ist der Knackpunkt - deine Gedanken zu beobachten und objektiv wahrzunehmen. Du wirst immer mehr lernen, einfach anzunehmen, was ist, ohne es zu bewerten.

Mit der Zeit wird es dir gelingen, das auch auf den negativen Self-Talk anzuwenden. Dann nimmst du wahr, wenn du überkritisch mit dir selbst bist und kannst damit bewusst umgehen. Das kann dann so aussehen:

“Oh, ich denke gerade, dass ich nicht erfolgreich/sportlich/selbstbewusst/etc. genug bin. Da vergleiche ich mich. Aber ich weiß ja, dass ich völlig ok bin. Deswegen lasse ich diesen Gedanken jetzt los.” 

Diese objektive Wahrnehmung hilft, sich nicht von den negativen Gedanken runterziehen zu lassen. Stattdessen deckt man sie auf und lässt sie ziehen.

So geht’s:

Du kannst z. B. mit einer Meditations-App eine regelmäßige Routine aufbauen. Zum Einstieg empfehlen wir dir auch diese 3-Minuten-Meditation.

Oder du probierst diese Meditation speziell zum Thema Selbstwert und Selbstliebe:

 

3. Dir selbst vergeben

Vielleicht fällt es dir schwer, dich anzunehmen, weil du dir Vorwürfe wegen etwas machst. Das kann ein Fehltritt gewesen sein, den du jetzt bereust, oder eine regelmäßige Verhaltensweise, die dich frustriert.

Solange du daran festhältst und dich dafür verurteilst, kannst du dich nicht vollständig akzeptieren. Ein wichtiger Schritt ist daher, dir selbst zu vergeben.

Eine sehr wirksame Methode dazu ist das hawaiianische Vergebungsritual ho'oponopono. Es hilft dabei, anderen Menschen zu vergeben, aber auch sich selbst.

So geht’s:

Das ho'oponopono Ritual dreht sich um die 4 Sätze:

  • “Es tut mir leid.”
  • “Bitte verzeih mir.”
  • “Ich liebe dich.”
  • “Danke.”

Du sprichst sie ruhig nacheinander aus und sagst oder denkst dabei, was dir leid tut, wen und wofür du um Verzeihung bittest, wen du liebst und bei wem du dich bedanken möchtest. Spüre dabei, wie du das Geschehene endlich loslassen kannst.

Eine vollständige Anleitung findest du hier bei Greator: ho'oponopono Anleitung

 

4. Gute Gründe finden

Oft hilft es, gute Gründe für vermeintliche Fehler zu finden. Denn so kannst du sie wohlwollender betrachten und leichter akzeptieren.

So geht’s:

  • Schreibe die Punkte auf, mit denen du gerade unzufrieden bist. Vielleicht ist es nur ein Punkt, vielleicht beschäftigen dich zur Zeit mehrere.
  • Gehe die Liste nach und nach durch und überlege bei jedem Punkt: Was sind gute Gründe dafür? Was hat es mir bisher gebracht?
  • Dann schreibe die Antworten dazu und mache dir bewusst, dass dies wichtige Gründe sind. Vielleicht wirken die “Fehler” dagegen schon nicht mehr so bedeutsam oder du kannst sie in einem positiveren Licht sehen.

Zum Beispiel: 

  • Du bist mit deinem Körper unzufrieden und würdest gerne mehr Sport machen. Aber dadurch, dass du selten beim Sport warst, konntest du für deine Familie da sein oder deine Karriere oder dein Hobby voranbringen.
  • Du bist sehr schüchtern - aber vielleicht hat dich die Schüchternheit bisher vor Verletzungen geschützt. Oder sie macht dich zu einer sehr aufmerksamen Person, die gut zuhören und Menschen oder Situationen einschätzen kann.
  • Du bist Mutter und magst deinen Bauch und deine Dehnungsstreifen nicht. Aber du hast in diesem Körper (mindestens) ein Kind genährt und es zur Welt gebracht. 

Es gibt wahrscheinlich für jeden Punkt einen guten Grund, der dazu geführt hat. Oder einen Vorteil oder eine Erfahrung, die du dadurch bekommen hast. So fühlt sich der “Fehler” gar nicht mehr so falsch an, oder?

Mache diese Übung ruhig mehrmals. So übst du, deine vermeintlichen Schwächen mit mehr Verständnis und Mitgefühl zu betrachten. 

 

5. Journaling

Selbstakzeptanz ist letztlich - wie alles - Übungssache! Ein wirksamer Weg, es jeden Tag zu üben, ist ein Tagebuch.

So geht’s:

Schreibe jeden Tag 3 Dinge auf, die du an dir magst, auf die du stolz bist oder die du gut gemacht hast. Du kannst es z. B. jeden Abend im Bett vorm Schlafengehen machen.

So gewöhnst du dir an, dich nicht mehr mit einem negativen Blick zu sehen, sondern den Fokus aufs Positive zu legen. Denn das Positive war schon immer da, du hast ihm bisher nur weniger Aufmerksamkeit geschenkt.


War bei diesen Übungen auch das Richtige für dich dabei? Wir wünschen dir schöne Momente beim Ausprobieren und hoffen, dass dein Selbstwert einen großen Schub erhält.

Denn zur Sicherheit hier nochmals die Erinnerung: Du bist gut, so wie du bist!


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